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Am Abend des 17.4. sind Marion und ich mit vielen Sachspenden (Hundekörbe, Decken, Fressnäpfe und natürlich Futter) Richtung Moldawien aufgebrochen. Nach sehr langer Fahrt sind wir schließlich am Sonntagmorgen in Anenii Noi angekommen. Bevor wir ins Hotel fuhren, haben wir erst in der Casa das Auto leer geräumt. Um 7.00 Uhr morgens waren wir dann letztendlich in unserem Hotel. Wir wollten uns nach der langen Fahrt nur ein bisschen „lang legen“ und die Knochen wieder in die richtigen Bahnen bringen, bevor wir zurück in die Casa fuhren. Gegen Mittag sind wir dann ins Heim gefahren. Wie immer wurden wir von den freilaufenden Hunden freudig begrüßt, das ist immer so schön. Leider war die Stimmung im Heim etwas getrübt, die kleine Snejka ist ein paar Stunden vorher in den Armen von Serghei gestorben, ihr Herzchen hat aufgehört zu schlagen. Wir sind darüber alle sehr traurig, sie war so eine tapfere kleine Kämpferin.
Nach den ersten Begrüßungen haben wir erst mal die mitgebrachten Spenden aufgeräumt und dann Pläne gemacht, wie wir das mit den vielen Flohhalsbändern und Spot-on machen wollten. Natasha und Marina haben dann gleich angeboten, an ihren freien Tagen ins Heim zu kommen und zu helfen. Und wir haben es wirklich geschafft, allen 300 Hunden die Halsbänder umzulegen und entwurmt haben wir auch gleich noch!
Dann haben wir die zuletzt gebauten Zwinger angeschaut und dabei endlich Zeus und Volchok kennengelernt, auf die ich schon lange sehr gespannt war. Zeus ist ein alter, absolut friedvoller Schäfi-Herr und Volchok total verfressen. Nun gut, wenn man an die Bilder denkt, in welchem Zustand er hinter dem Heim gefunden wurde, er war ja nur noch Haut und Knochen. Inzwischen nimmt er schön zu und ist ansonsten ein absolut goldiger kleiner Mann. Bei den Zwingern hatten wir dann gleich Reklamationen, da die Hälfte der Ausläufe bei Regen immer unter Wasser steht und die Tiere dadurch nur wenig Platz haben. (Ist zwischenzeitlich alles neu betoniert worden und es sieht so gut aus!!!)
Leider war das Wetter die ersten Tage sehr schlecht, ständig Regen und schlimmer Wind. Wir sind – bepackt mit einer großen Tasche voller Leckerli – trotzdem in jeden Zwinger und haben fleißig verteilt. Da war die Freude natürlich riesengroß und wir haben wieder einmal festgestellt, wie toll diese Hunde alle sind. So zutraulich und verschmust, so dankbar für übers Köpfchen streicheln….
Noch immer hängen 3 Hunde an der Kette, was mir ja jedes Mal ein Dorn im Auge ist, weil z.B. Manny so voller Leben steckt und er langsam versauert. Und Slavik ist so ein toller liebenswerter Hund, der nur einen kleinen Radius hat und dann stoppt ihn die Kette. So haben wir uns mit unserem „Bauherrn“ getroffen und viele Pläne gemacht. Der ehemalige Platz von Manny ist ein tolles Areal, wenn die Halle aufgeräumt ist und davor ein Auslauf gemacht wird. Dort haben dann mehrere Hunde ausreichend Platz. Uns ist sofort eingefallen, dass das der ideale Platz für Alga und ihre 4 Kids ist, die ja alle recht groß sind und in einem wirklich kleinen Auslauf sind, der ihrem Bewegungsdrang in keinster Weise gerecht wird.
So sind folgende Sachen vereinbart worden:
Manny: Die Halle von Manny wurde 2 Tage lang komplett gereinigt (war noch alles voller altem Entenkot und unbrauchbarer Metallteile) und davor ein großer Auslauf gebaut, in diesem Platz lebt jetzt Alga mit ihren 4 Kindern. Für Manny wurde ein anderer Platz (mit festem Haus) gefunden und inzwischen ist der Auslauf fertig und der tolle Kerl hat zum ersten Mal wohl in seinem Leben dieses scheußliche Ding vom Hals. Und inzwischen sind auch 3 hübsche Damen zu ihm gezogen und er fühlt sich sichtlich wohl in seiner WG. ER kann jetzt alles verfolgen und spielen und sich hinlegen, wo er will. Dieser Hund hat das so sehr verdient, wir sind einfach nur glücklich.
Slavik: Er hat ja eigentlich einen schönen Platz mit festem Haus, nur eben an der Kette. Dort wird auch ein großer Auslauf hin gebaut und Arielle, die Hündin, die sich in ihrem großen Auslauf mit den vielen anderen Hunden kaum aus ihrer Hütte traut, weil sie so gemobbt wird, kommt zu Slavik, sobald der Auslauf fertig ist, ins Gehege. Denn Slavik ist einfach nur ein sanfter, ruhiger Hund, der keinen Futterneid kennt und daher das Mädchen sicher in Ruhe lässt. So haben es 2 Hunde sofort viel besser.
Daneben haben wir dann auch gleich noch 3 neue Ausläufe geordert, damit auch endlich Berta und Laiko aus ihrem scheußlichen Gefängnis umziehen können in unser Heim. Da diese Gehege kein festes Haus haben, bekommen sie große Dächer über die Zwinger, die im Sommer die Sonne und im Winter den Schnee und Wind abhalten. Dazu viele Hütten, dann sind das auch gute Plätze.
Der letzte Kettenhund – Serghei – zieht dann in einen der kleineren Einzelzwinger, wo schon die anderen Kettenhunde Karl und Juri leben. Somit sind dann endlich endlich alle Hunde von der Kette weg. Ich bin so unendlich froh darüber.
Nach dem schon vieles davon umgesetzt ist, sind wir zum ersten Mal so richtig voller Freude über das, was wir ausrichten konnten. Denn normalerweise wird immer viel geplant und wenn man dann aber wieder weg ist, wird vieles nicht gemacht und jetzt diese Gehege mit den Hunden zu sehen, das ist so ein tolles Gefühl!!!!
Leider sind seit ein paar Monaten die Preise in Moldawien extrem gestiegen. So zahlen wir nun für den Sack Futter (10 kg) fast 2,- € mehr (macht bei der benötigten Menge viel aus) und auch das Holz für die Hundehütten ist fast um 150,- € teurer als im letzten Herbst. Aber Hütten sind unheimlich wichtig und darum haben wir Holz für 15 Dreifachhütten gekauft, aber es müssen noch viel mehr Hütten gebaut werden, bevor der nächste Winter kommt!
Natürlich haben wir für unsere Carina leckere Äpfel besorgt und sind mit „Popey“ (ihr Herrchen) zu ihr hin. Und wie sie sich die hat schmecken lassen. Carina sieht inzwischen wirklich gut aus. Und ich habe trotz allem gespürt, dass sie und ihr Herrchen sich mögen. Wir haben auch Pferdeküsschen bekommen, aber an ihrem Herrchen hat sie richtig rumgeknabbert und als wir gingen, hat sie sich noch mit ihm „unterhalten“. Auch das ist einfach nur schön! Ich werde ihren ersten Anblick im letzten Herbst ganz bestimmt nicht vergessen. Welche Veränderung!
Und natürlich sind wir auch einen Tag – leider vom Wetter her der schlimmste – nach Chisinau gefahren und haben Victor und Berta mit Laiko besucht. Oh Gott, was für ein grausamer Ort, wo diese Tiere „leben“. Auf einem dreckigen Platz sind ganze Reihen von Minizwingern, nur der blanke Stein. Darin hausen lauter Kausaren und alle haben sie abgeschnittene Ohren, selbst die Welpen schon. Die Hunde schauen alle so traurig aus, ungepflegt und ungeliebt. Auch sie sind – obwohl sie als Wachhunde gehalten werden – dankbar für ein Leckerli und ein gutes Wort. In einem dieser Zwinger leben Berta und Laiko. Sie haben gar nichts in ihrem Zwinger, keine Decke, kein Stroh. Und sie haben Angst. Als wir zu ihnen rein gehen, verziehen sie sich in die hinterste Ecke, dicht aneinander gedrängt. Berta knurrt und würde in ihrer Angst sicher auch beißen, wenn man sie hier anfässt, während Laiko nur die Augen angstvoll raus dreht und den Kopf auf den Boden legt. Man möchte nur weinen, wenn man diese Tiere sieht. Die Tage wird ihr Auslauf in der Casa fertig und wir können es kaum erwarten, bis sie bei uns einziehen können und endlich einen guten Platz mit gutem Futter und weicher Decke und Stroh haben. Sie werden nie mehr diese Angst haben müssen und irgendwann werden auch sie wieder Vertrauen zu uns Menschen fassen können, zumindest Laiko.
Dann ging es weiter zu dem Zwinger von Victor. Er ist ein ganz freundlicher Hund, der uns begrüßt und auch mit uns an der Leine spazieren geht. Man merkt, dass sich um ihn jeden Tag gekümmert wird. Er hat 2 Hundehütten in seinem Gehege und überall steht Spezialfutter, Mäntelchen und alles, was man für ihn braucht. Seine Betreuerin sagt uns, dass sich 4 junge Frauen um ihn kümmern und täglich eine bei ihm ist, da er ja auch täglich seine Medizin braucht und man sieht auch, dass schon die ersten Härchen wachsen. ER ist auch so ein ganz besonderer Hund und irgendwann wird er wieder hübsch sein, im Herzen ist er es schon!!! Es ist immer wieder schön, wenn man die Tiere, die man nur vom Foto kennt, dann in Natura sieht und erlebt.
Auf unserem Programm stand auch ein Treffen mit dem Team von dem Tierheim, welches ja seinen Platz verloren hat. Wir haben den Platz zusammen angesehen, denen wir ihnen als neuen Standort bei uns vermieten können (Pflege, Futter etc. wird von ihnen selbst getragen). 40 ihrer 150 Hunde sind ja verteilt worden (20 an uns, je 10 an 2 andere Tierschützer), für die anderen werden sie nun anfangen, die Gehege zu bauen. Sie konnten für 1 Monat ihren alten Standplatz verlängern und waren unheimlich dankbar, dass wir ihnen anbieten konnten, ihre Tiere auf einem nicht genutzten Teil bei uns unterzubringen.
An einem Nachmittag kam die Frau von unserem Pfleger aus Ciobanovca mit ihrer kleinen Ziegenherde. Das war so schön. Am liebsten hätten wir uns gleich so ein kleines Zicklein geklaut. Das würde doch in unserer kleinen Arche Noah noch fehlen J und somit hätten wir gleich einen lebenden Rasenmäher. Aber leider mussten wir die Kleinen wieder mit ihren Müttern ziehen lassen. Inzwischen sind auch noch 2 ganz zauberhafte Katzen in einen unbenutzten Schuppen eingezogen, die keinerlei Ängste vor den Hunden haben und auch zwischenzeitlich kastriert sind.
Noch ein nettes Erlebnis möchten wir Ihnen erzählen: Noch müssen wir ja im Hotel in der kleinen Stadt wohnen, ein paar Kilometer vom Heim weg. Da Vasile oft viel zu tun hatte, wollten wir die Zeit nicht im Hotel abwarten, sondern sind immer mit dem Taxi ins Heim gefahren (kostet so viel wie bei uns eine einfache Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln J). Unser Taxifahrer war ganz begeistert (was leider nicht oft der Fall ist), als er hörte, dass wir Deutsche sind. Er hat uns dann ganz viel erzählt, wobei wir natürlich nur immer einzelne Dinge verstanden haben, irgendwie mit ein paar Worten englisch, ein paar deutsch und Hände und Füße. Er gab uns dann seine Rufnummer und immer wenn er Zeit hatte, hat er uns abgeholt oder zum Heim gefahren. Er hat das wohl auch daheim seiner Familie erzählt und am nächsten Tag hat er uns gleich eine ganz neue Hundedecke gegeben, ein Geschenk seiner Tochter. So etwas freut uns unheimlich, zeigt es doch, dass wirklich gerade die jungen Leute immer offener für die Tiere werden.
Die letzten Tage hatten wir dann das Glück und das Wetter wurde super schön. Die Hunde und auch wir haben die Sonne genossen. Am schönsten war es abends, wenn die Pfleger weg waren, nur die Nachtschicht zum Füttern unterwegs war. Da haben wir uns Stühle aus der Klinik geholt und uns in die Sonne gesetzt, haben uns Manny dazu geholt, der ja extrem auf Menschenkontakt aus ist und einfach die schöne Stimmung genossen. Die Hunde kamen zur Ruhe, die Vögel waren noch aktiv und haben gesungen, Carina stand in ihrem Unterstand, es war einfach wunderschön! Dieses Heim strahlt so viel aus, auch wenn man natürlich am liebsten jedem Hund ein eigenes Zuhause wünschen würde. Aber man spürt, dass es den Tieren hier doch relativ gut geht und dass ist es, für was wir arbeiten. Die Tiere sollen spüren, dass sie auch als Heimtiere geliebt werden, dass sie in Sicherheit sind und niemals mehr Hunger haben müssen.
Nach einer Woche ist leider auch unsere Zeit wieder vorbei und es geht Richtung Heimat. Aber wir fahren mit einem guten Gefühl, wir haben einiges erreicht und konnten für einige Hunde alles etwas leichter machen. Und wir freuen uns schon wieder auf unseren nächsten Besuch in der CASA KATHARINA!!!
es ist immer wieder schön zu lesen, was alles geschafft wird und das es den Hunden gut geht und sie sich doch wohl fühlen
mit tränen der Freude und der Rührung in den augen danke ich euch für euren liebe, eure kraft, euren mut ,eure zeit, euren Einsatz und euer grosses herz für unser aller Herzensangelegenheit die Hunde in der casa katharina wir sind eine grosse Familie und halten zusammen so das es immer weiter und weiter und weiter geht es ist so schön bilder und berichte zu sehn die ihr immer Vorort macht das wir auch daran teilhaben können was ihr seht beneide euch immer darum …lg gabi
Herzlichen Dank für den Bericht. Da ist man wenigstens mit den Gedanken und Vorstellungen mit dabei.
Prima! Danke für den Einblick in die Casa durch den Bericht. Sehr schön!
so schön !