Reisebericht November 2015

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Reisebericht vom 08.11. – 15.11.2015 von Andrea Fischbach und Marion Schweizer

Am Sonntagnachmittag ging es endlich – mit großer Verspätung – los Richtung Moldawien. Wir haben fast den ganzen Bus vollgepackt mit vielen Sachspenden und ein paar Möbeln für die privaten Räume. Die ganze Fahrt über war das Wetter sehr mild, tagsüber sind wir dann durch Rumänien gefahren und auch auf den höchsten Bergen in den Karpaten lag kein Schnee, was für diese Jahreszeit schon sehr verwunderlich ist. Herrliches Wetter hat uns durch dieses schöne Fleckchen begleitet, allerdings darf man nicht an das Elend denken, was leider nicht geht, fährt man doch an vielen Städten vorbei, wo so gefürchtete Todeslager sind, in denen Hunderte von Hunden vor sich hin vegetieren, kein Futter, kein Wasser, blanker Beton und noch die Quälereien ihrer Peiniger…..  Da wird einem erst bewusst, wie gut unsere Hunde inzwischen in der Casa Katharina leben. Wir sind darüber sehr dankbar, denn viele dieser Tiere werden ja ihr ganzes Leben dort verbringen, da muss es einfach einen sicheren Platz für die Hunde bieten.

Am Montagabend kommen wir in der Casa an. Leider ist es schon so dunkel, dass wir nur noch das Auto ausleeren können und dann unser Zimmer herrichten. Man ist – obwohl wir fast 30 Stunden unterwegs waren, einfach zu aufgedreht, um sich gleich schlafen zu legen. So planen wir, was in den leider nur paar Tagen als erstes gemacht werden muss.

Der Wettergott ist uns hold und wir haben die ganze Woche mildes angenehmes Wetter, ohne Regen und können somit doch einiges tun. Mit Natasha besprechen wir die ganzen Umzäunungen für die Gehege, die den Wind und Schnee/Regen abhalten sollen. Viele Gehege haben ja nur Hütten und kein festes Haus, wo sich die Hunde zurückziehen können und der Wind pfeift selbst jetzt schon erbärmlich durch. Das ist also eine ganz wichtige Aufgabe. Wir bitten Vasile so schnell wie möglich die benötigte Menge an Platten zu besorgen und ein paar Arbeiter von außen anzuheuern, damit die Wände ganz schnell stehen.

Als wir durch die einzelnen Gehege gehen, sehen wir, dass noch immer nicht ausreichend Hundehütten da sind. Auch da bitten wir Vasile noch einmal, dringend die Arbeiten voranzutreiben, denn der Winter steht ja praktisch vor der Türe und die Hunde brauchen die Hütten, dick mit Stroh ausgelegt, um den Winter einigermaßen gut zu überstehen. Für die kalten Böden in den Steinhäusern werden dringend Paletten gebraucht. Einigermaßen brauchbare sind aber Mangelware und so bessern wir einige aus und bitten, dringen neue gute zu ordern, damit die Hunde eine Liegefläche haben und nicht auf den Böden liegen müssen.

Mit dem Baumeister haben wir auch wieder Gespräche geführt. Es sind noch einige Arbeiten fällig, wie z.B. Dächer und Fenster, Abtrennungen, Lichter, Betonarbeiten etc. sowie einige Reklamationen, die er uns verspricht, umgehend zu beseitigen. Wenn ein Drittel davon erledigt ist, wenn wir im Frühjahr wieder runterfahren, dann ist das schon ein Erfolg!

Leider ist es ab 17.00 Uhr so finster, dass man im Heim selbst nichts mehr machen kann und so verbringen wir unsere Abende damit, die 250 Flohhalsbänder, die wir mitgebracht haben, aufzuschneiden und zusammenzustecken, so dass unsere Pflegerinnen sie den Hunden nur noch um den Hals legen und zusammenziehen müssen. Eine mühselige Arbeit, aber an 3 Abenden haben wir sie alle fertig.

Ganz toll geworden ist unsere neue Kochstelle. Bisher wurde ja mit riesigen Töpfen auf offenem Feuer gekocht, was Unmengen von Holz verbraucht hat, im Sommer durch die Hitze fast für den Arbeiter nicht zumutbar war und auch die Brandgefahr durch fliegende Funken war ein Problem. Jetzt haben wir einen gemauerten großen Ofen, in dem das Feuer brennt und viel weniger Holz verbraucht, die Pfleger können nun in einer überdachten Halle kochen. Dies ist viel ökomischer und sicherer.

Nachdem wir auch noch die mitgebrachten Wannen und Bettchen in die Gehege verteilt haben, kommt die schöne Aufgabe. Wir haben ja ganz viele Leckerlis mitgebracht, an den Abenden im Heim die genzen Tüten aufgerissen und große Taschen damit gefüllt, die wir – von Gehege zu Gehege gehend – händeweise immer reinwerfen, damit alle Hunde – auch die ängstlichen – was abbekommen. Und da die Hunde ja nicht dumm sind, wissen sie genau, dass ich auch immer Leckerlis in meiner Tasche habe und stehen schon erwartungsvoll vor den Zäunen und „lachen“ mich an. Für die Hunde, die alleine in Gehegen sind, haben wir große Rinderschulterblätter und Kauknochen mitgebracht, damit sie beschäftigt sind. Darauf waren sie alle ganz wild. Es hat so eine Freude gemacht zu sehen, wie ein kleines bisschen Glück an diesen Tagen zu den Hunden kam.

Das schönste ist natürlich immer, wenn man sich zu den Hunden in die Gehege setzen kann. Dann merkt man immer wieder, wie glücklich die Hunde über ein bisschen Zuwendung sind. Sie drängen sich immer gegenseitig weg, um nur ja die Hände allein abzubekommen. Die meisten sehnen sich so sehr nach ein bisschen menschliche Zuneigung. So viele Küsschen wie man da bekommt….. ungeküsst sind wir wirklich keine Nacht schlafen gegangen J. Es sind so wunderbare Wesen!

Auch unsere Carina, die wirklich gut aussieht, hat ihre Streicheleinheiten und viele Äpfel bekommen, die sie mit Genuß verspeist hat.

Am Morgen vor unserer Abfahrt haben wir noch 5 ganz kleine Welpen bekommen. So klein und hilflos…..

Dann geht es wieder Richtung Heimat. Wir freuen uns auf unsere Lieben daheim, aber es bleibt jedes Mal ein Stück seines Herzens bei den Hunden in der Casa…… Sehen wir unsere Oldies beim nächsten Besuch wieder? Überstehen Sie den Winter? Kommt es zu Kämpfen?

Für nächstes Jahr haben sich schon einige Gäste in der Casa angemeldet und wir werden auf jeden Fall auch wieder dort sein….

Ihre

Andrea Fischbach

 

P.S. Irgendwo im Internet müssen wohl Bilder unserer Abfahrt gepostet worden sein und dabei Kommentare, was für eine Tierschützerin ich wohl bin, wenn ich mit echtem Pelz (an der Kapuze meiner Jacke und der WEBpelzmantel meiner Mutter) rumlaufe. Nur ganz kurz dazu, denn wer mich kennt weiß, was das für ein Mist ist: ich liebe Tiere über alles, ich esse sie nicht und ich ziehe sie auch nicht an!