Abstellgleis

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Mancher Hund sitzt, wie man weiß,
plötzlich auf dem Abstellgleis.
Wurde schnell zum Ärgernis
Zukunft: leider ungewiss.

Dabei war vor einem Jahr
alles noch ganz wunderbar.

Kleiner Welpe muss ins Haus!
Kinder schwörn: „Wir führn ihn aus,
fordern nie mehr Taschengeld,
sind die bravsten auf der Welt!“

Und der Vater freut sich auf
den morgendlichen Dauerlauf,
eskortiert vom treuen Hund,
das macht fit und ist gesund.

Mutter will ein Kuscheltier,
Halsband, Körbchen – welche Zier!
Kleiner Zweifel wird verdrängt,
weil ihr Herz an Tieren hängt.

Eines Tages ist er da ..
Hund erlebt ein Mords-Trara,
wird bestürmt von allen Seiten,
Freunde strömen, Kinder streiten,
und der Vater übt sich schon
lautstark im Kommandoton.

Aber schon nach ein paar Wochen
ist der Unmut ausgebrochen:
Kinder sind des Rausgehns leid,
haben nur noch wenig Zeit.
Vater bricht das Joggen ab,
(macht nach 1000 Metern schlapp)
Mutter wischt und weint im Wechsel,
teures Körbchen ist schon Häcksel.

Tja, wer hätte das gedacht,
dass ein Hund auch Arbeit macht!

Als ein Zähnchen hängen bleibt,
im Jacket ein Loch beschreibt,
(gar nicht schlimm und winzig klein)
fangen alle an zu schrein
und man unkt hysterisch: Wann
fällt der Hund die Kinder an?
„Weg, nur weg mit diesem Tier!
(Auch Urlaub steht vor der Tür…)

Und so schließt sich dann der Kreis.
Letzter Ausweg: Abstellgleis.

Viele Hunde sind betroffen,
Zweite Chance ausgeschlossen!