„Lieber Gott bitte hilf mir bei meiner Qual, der ganzen Welt bin ich egal, niemand da, der an mich denkt, er mir ein wenig Liebe schenkt. So müde von der Streunerei, zieht keine Hoffnung mehr vorbei. Vor Schmerzen kann ich kaum noch stehn, muß trotzdem durch den Regen gehn.
Bei meinem schweren Gange hier, verzweifle ich und bet‘ zu dir: um jemand, der mich wirklich liebt, mir eine warme Obhut gibt. Mit einem schönen, warmen Bett. Ja – und ’nen Knochen – das wär nett! Beim letzten Herrchen war es schlimm, bin froh, dass ich dort nicht mehr bin.
Ohne Wasser, angekettet, hat mich nur die Flucht gerettet. Meine Leine hab ich durchgebissen, und bin von dort dann ausgerissen. Lieber ein Streuner! Lieber allein! Als ewig eingesperrt zu sein. Jetzt, lieber Gott, bin ich geschafft. Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft. Bin müde, hungrig – mir ist kalt, ich fürchte, Gott, ich werd‘ nicht alt.
Mit Stöcken jagt man mich und Steinen, doch mir bleibt keine Zeit zum weinen. Muß durch die Straßen – Knochen finden – obwohl stetig meine Kräfte schwinden. Hab’s nicht verdient, bin eigentlich gut, will nicht, dass man mir böses tut.
Von Würmern geplagt, von Flöhen gebissen, lieber Gott, ich möchte von dir wissen Ob’s jemanden gibt auf dieser Welt dem ich, und der auch mir gefällt. Sollt es diesen Jemand geben – so würd‘ mein Herz vor Freude beben.
Ja! Alles würd‘ ich für ihn machen und kau auch nicht auf seinen Sachen. Ihm lauf ich ganz bestimmt nicht fort, ich liebe ihn und hör auf’s Wort. Doch so schwach, allein wie ich jetzt bin macht Weiterleben keinen Sinn.
Schmutzig und unendlich mager weine ich jede Nacht in meinem Lager, weil ich mir solche Sorgen mache, ob ich am nächsten Tag erwache. Soviel Liebe und Treue kann ich geben, will deshalb eine Chance zum Leben.
Oh lieber Gott, erhör’mich gleich, bevor die letzte Hoffnung weicht und schicke jemand der mich liebt. Mein Gott – wenn es dich wirklich gibt……“