Wie in unserem Reisebericht schon erwähnt, wollte ich ja von unserer neuesten „Errungenschaft“ – dem Pferd Carina – schreiben.
Carina gehört – wie wir jetzt erfahren haben – unserem neuen Arbeiter, der auch aus dem Dorf stammt, wo wir jetzt mit unserem Heim sind. Da wir ein großes Areal haben, hat er wohl Carina schon im Sommer ins Heim gebracht und sie im hinteren, noch unbenutzten Areal weiden lassen. Damit haben wir ja kein Problem. Aber….. wie wir jetzt erfahren haben, hat er sich um sein Pferd überhaupt nicht gekümmert, es stand den ganzen Tag in der prallen Sonne, er hat ihm nicht einmal Wasser gebracht, das haben dann die anderen getan, die Mitleid mit dem Pferd hatten (leider sind wir nicht informiert worden). Wie wir jetzt im Heim waren, war auch Carina wieder da und ich sah sie zum ersten Mal. Ich habe schon viel schlimmes in diesem Land gesehen, aber als ich in ihre Augen sah, stand ich da und habe geheult. Ich bekam so eine Wut. Das Pferd ist dürr und verwahrlost. Seine Mähne und sein Schwanz waren vom Kletten übersät. Sein „Halfter“ war eine alte grobe Schnur, die dann auch noch quer über sein eines Auge gespannt war. Carina war so dankbar, als ich zu ihr ging. Sie hat ihren Kopf an meiner Hand gerieben und hat es genossen, mal den Hals geklopft zu bekommen. Der Arbeiter selbst war an diesem Tag nicht da und so bekamen die anderen Arbeiter meine Wut ab. Natasha erzählte mir dann, dass die anderen Arbeiter schon gesagt haben, warum er sich nicht um sein Pferd kümmert: „ er hat kein Geld dafür!“. Und die anderen haben Angst vor dem „großen“ Tier. Ich habe dann Natasha gebeten, dem Arbeiter zu sagen (inzwischen arbeitet sein Sohn bei uns und seine Frau kommt zum Putzen), wenn er sich nicht sofort um das Pferd kümmert und wenn ich im Frühjahr wieder komme und sehe, dass Carina noch immer in so einem Zustand ist, er und seine ganze Familie sofort gekündigt werden. Immerhin – am nächsten Tag hatte das Pferd die Schnur über dem Auge weg und auch die Kletten waren zum Teil schon draußen. Und als jetzt der große Regen kam, haben sie Carina wenigstens in einen der leerstehenden Schuppen untergestellt. Es kann nicht sein, dass in einem Tierheim ein Tier so behandelt wird. So etwas macht mich so traurig. Angeblich will er das Pferd verkaufen, was ihm dann in diesem Land für ein Schicksal blüht, brauch ich wahrscheinlich nicht zu sagen. Deshalb haben wir entschlossen, Carina zu „adoptieren“. Das heißt, wir haben jetzt einen großen Esser mehr im Heim. Wir würden uns sehr freuen, wenn jemand auch mit Carina Mitleid hat und uns mit einer Patenschaft hilft, dass wir das Mädchen gut versorgen können.
Karin H. und Alex V. haben uns sofort Decken, Halfter und Futter für Carina gespendet, das auch alles schon mit dem letzten großen Transport nach Moldawien ging. DANKE!!!!
ich übernehme eine Patenschaft, wenn auch nur klein , aber vielleicht hilfts